Buchner Josef

  • Geboren am: 08.03.1907 Ranshofen, Bezirk Braunau am Inn, Oberösterreich, Österreich
  • Wohnort: Ranshofen Nr. 1
  • Beruf: Gärtner
  • Stand: Verheiratet mit Ida geb. Kröpl oder Kröppel
  • Name des Vaters: Georg Buchner

Verhaftung: 4.4.1939, Ranshofen
KZ Dachau Häftl. Nr. 1167
KZ Mauthausen


Im Jahre 1939 wurden Alois Moser aus Braunau und Josef Buchner aus Ranshofen zusammen mit 142 anderen Brüdern dem Konzentrationslager Mauthausen in Oberösterreich überstellt. Als sie um Mitternacht in Mauthausen angekommen und aus dem Viehwaggon gestiegen waren, wurde ihnen gleich gesagt: „Mauthausen ist kein Sanatorium wie Dachau; wir werden euch alle kaputtmachen.“

Gemäß Schätzungen waren in der Zeit zwischen August 1938 und Mai 1945 insgesamt etwa 206 000 Personen dort inhaftiert, und der Tod von 35 270 Häftlingen ist erwiesen.

In den ersten drei Jahren hatten alle unsere Brüder ausnahmslos harte Arbeit im Steinbruch zu verrichten. Das Wetter war im Winter extrem kalt. Hunderte Gefangene erfroren im Steinbruch. Wenn die Gefangenen abends in das Lager zurückgingen, musste jeder von ihnen einen großen Stein über die 186 Stufen der Todesstiege, wie sie genannt wurde, zum Lager hinauftragen. Der Kommandoführer Spatzenegger hatte angeordnet, dass Steine von weniger als 10 Kilogramm viel zu leicht seien. Er ließ den Häftlingen Steine von 40 kg Gewicht und mehr auflegen, so dass viele völlig entkräftet zusammenbrachen. Es kam des Öfteren vor, dass diese dann auf der Stelle getötet wurden.

Schließlich erhielten Alois Moser und Josef Buchner den Auftrag, Leichen aus verschiedenen Bereichen des Lagers zusammenzusammeln. Sie mussten einen Schlitten ziehen, auf dem die unbekleideten Leichen lagen mit einem Zettel an der großen Zehe, auf dem Name und Häftlingsnummer standen. Durch diesen Auftrag kamen sie auch zu den Baracken, in denen meist die Gefangenen untergebracht waren, die an Diarrhöe litten. Dort trafen sie zu ihrer großen Bestürzung August Kraft an. Die beiden Brüder brachen angesichts des ganzen Elends und des unglücklichen Zustandes, in dem sie sich befanden, in Tränen aus. Bruder Kraft dachte indes an die Segnungen, deren er sich durch Jehovas Hand erfreut hatte, und sagte: „Ich danke Jehova für alles.“ Am Tag darauf lag auch Bruder Kraft auf dem Schlitten. Er war bis zum Ende einem Ziel nachgejagt, „dem Preis der Berufung nach oben“.

Die Brüder gaben in den Lagern liebevoll aufeinander Acht. Wenn einige besonders geschwächt waren, erhielten sie von anderen zusätzlich ein paar Esslöffel voll von ihrer kärglichen Mahlzeit, damit sie wieder zu Kräften kamen.

Quelle: Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1989

Quelle: Jehovas Zeugen in Europa Geschichte und Gegenwart Band 3 Seite 411
ISBN: 978 3-643-14127- 9

Verein zur Rehabilitierung und Unterstützung von Opfern der NS-Zeit - beschäftigt sich seit 1998 mit der Dokumentation und Aufarbeitung des Schicksals unschuldiger Opfer.

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