Warning to the generations
Nach vorläufiger Festnahme am 13.06.1940 seit dem 22.07.1940 im Landesgerichtsgefängnis hier in Untersuchungshaft.
Seit 1937 der Internationalen Bibelforscher Vereinigung angeschlossen.
Helene Delacher und ihr Verlobter Alois Hochrainer aus Südtirol sowie zehn weitere Zeugen Jehovas aus Innsbruck wurden am 13.06.1940 verhaftet.
Alois Hochrainer wurde zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Er wurde ins Strafgefängnis Stadlheim bei München überstellt. Nach Absitzen seiner Strafe erhielt er keine Aufenthaltsgenehmigung mehr und musste nach Südtirol zurückkehren.
Ab 1943 lebte Alois Hochrainer in Sterzing, Südtirol. Er arbeitete als Hirte auf einer Alm in der Nähe des Brennerpasses; der Kontakt zu Helene Delacher blieb durch Briefwechsel aufrecht. Am 14.06.1943 wollten sich die beiden auf der St. Weinberalm, in der Nähe der deutsch-italienischen-Grenze, treffen. Zu dem Treffen nahm Helene auch verbotene Bibelforscher-Literatur mit. Sie wurde von einem Grenzpolizeibeamten angehalten und zum Grenzpolizeiposten Brenner-Straße gebracht. (Siehe Delacher Helene)
"Ich klage die Beschuldigten an, zwischen Herbst 1938 und April 1940 teils in Innsbruck, teils in Schwaz an einer wehrfeindlichen Verbindung teilgenommen und die unterstützt zu haben, - je Verbrechen nach § 3 VO zur Ergänzung der Strafvorschriften zum Schutze der Wehrmacht des deutschen Volkes vom 25.11.1939 –
Beweismittel: Krim. Sekretär Josef Mösinger bei der Staatspolizei Innsbruck als Zeuge.
Wesentliches Ermittlungsergebnis.
Hochrainer ist nach der Schulentlassung zunächst landwirtschaftlicher Hilfsarbeiter geworden. Seit 1935 ist er in Innsbruck und hat seit August 1939 eine Stelle bei der Berg-Isel-Verwaltung. Seit 1937 lebt er mit der Beschuldigten Delacher zusammen.
Helene Delacher ist mit Arreststrafen bestraft worden, u. a. weil sie sich geweigert hatte zur Wahl zugehen, den deutschen Gruß zu leisten und den Kriegsdienst verweigerte.
Am 13. November 2023 wurde für Helene Delacher ein Stolperstein verlegt.
Quelle: DÖW Widerstand und Verfolgung in Tirol 1934-1945
Quelle: Jehovas Zeugen in Europa Geschichte und Gegenwart Band 3 Seite 401
ISBN: 978 3-643-14127- 9
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