Gedenkveranstaltung in Tulln am 7. Oktober 2025

Ausstellung, Enthüllung der Gedenktafel und Abendveranstaltung

 

anlässlich der Anbringung einer Erinnerungstafel für die in der NS-Zeit verfolgten Zeugen Jehovas in Tulln

Rahmenprogramm:           DIENSTAG, 7. Oktober 2025

9.00 Uhr - 20.00 Uhr            Atrium des Rathauses, Minoritenplatz 1, Tulln     
                      Ausstellung "Lebendige Geschichte"

                                                       Verein Lila Winkel mit Begleitungen durch die Ausstellung       

16.00 Uhr         Enthüllung der Gedenktafel

                          Stadtfriedhof Tulln, Westmauer (bei Regen: Aufbahrungshalle) Karl-Metz-Gasse 20a

                          Bürgermeister Mag. Peter Eisenschenk - Grußworte der Stadt Tulln

                          Karl Bockenauer - Grußworte Jehovas Zeugen Tulln

17.00 Uhr          Gedenkveranstaltung

                         im Atrium des Rathauses

                         Bürgermeister Mag. Peter Eisenschenk

                         Dr. Harald Walser, Historiker

                             Beitrag zur Geschichte der Zeugen Jehovas unter dem NS-Regime in Österreich

                         Karl Bockenauer

                             Zeugen Jehovas unter dem NS-Regime in Tulln, biografische Skizzen

                         Stefan Mayerhofer

                             Zur Entstehungsgeschichte der Gedenktafel in Tulln

                         Beitrag "Stimme der Jugend"

ca. 19.00 Uhr      Veranstaltungsende

Dank an die Stadt Tulln, Stefan Mayerhofer, Fa. Breitwieser, Verein Lila Winkel, Jehovas Zeugen Tulln


 

 

 

 

 

 

 

Filmpräsentation ICH BLEIBE FEST

20. Oktober 2025, 18 Uhr Kärntner Landesarchiv
St. Ruprechter Straße 7, 9020 Klagenfurt

Die Filmdokumentation ICH BLEIBE FEST beleuchtet die Verfolgung von Jehovas Zeugen in der Region Techelsberg und Köstenberg. Nachgestellte Szenen gewähren Einblick in die Lebenswelt jener Zeit.

Moderation: Stefan Ribisch

Die Wichtigkeit des Erinnerns: Mag. Dr. Nadja Danglmaier

Filmpräsentation: Ich bleibe fest

Interview über die Filmdokumentation: Stefan Ribitsch, Peter Stocker

Interview und Buchpräsentation "Jehovas Zeugen in Österreich - Widerstand und Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus": Stefan Ribitsch, Dr. Gerti Malle

Das Jahr soll dazu beitragen, Folgen von Krieg bewusst zu machen und das Bewusstsein für die Verletzlichkeit von Frieden zu schärfen. Die Erinnerung an die Opfer des Krieges muss lebendig erhalten bleiben und die Bedeutung der Ereignisse für die heutige Gesellschaft betonen.

Gefördert durch Land Kärnten, Kultur; Kärtner Bildungswerk; Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus; Verein Lila Winkel

 

 

 

N e u e s   P r o j e k t

Hermine Liska

Zurück in die Schulklassen

„Man lebt zweimal: das erste Mal in der Wirklichkeit, das zweite Mal in der Erinnerung.“ 

(Honoré de Balzac)

Hermine Liska war über 20 Jahre als Zeitzeugin unterwegs und erzählte über ihr Leben – eine Geschichte, die auch Jugendliche unserer Zeit bewegt. Einige unserer Referentinnen/Referenten begleiteten Hermine Liska jahrelang. So ist es möglich, dass sie über Hermines Leben berichten und viele ihrer bemerkenswerten Geschichten über Mut, Glauben und Tapferkeit erzählen.

Mit dem NEUEN PROJEKT des Vereins LILA WINKEL lebt die Geschichte weiter und kehrt in die Schulklassen zurück.

Nähere Informationen

 


 

Timewitnesses

Next school dates

Here is the full table with filter ability

Date School Zip City Timewitness Feedback
22.10.2025 BORG Eisenerz 8790 Eisenerz Peter Stocker
23.10.2025 BFS Pöchlarn 3380 Pöchlarn Peter Stocker
23.10.2025 BFS Langenlois 3550 Langenlois Peter Stocker
06.11.2025 LBS Bad Gleichenberg 8344 Bad Gleichenberg Ingrid Portenschlager
07.11.2025 Landesberufsschule Voitsberg 8570 Voitsberg Ingrid Portenschlager
13.11.2025 MS Birkfeld 8190 Birkfeld Judith Ribic

Number of attendees (pupils & teachers) in eyewitness talks290.648 Attendees

Why at schools?

Weil es nur mehr wenige Zeitzeugen gibt, die wir noch fragen können …

Weil man das vergangene Unrecht nicht vergessen darf …

Weil Gruppenzwang und Gewalt an Schulen zunehmen …

Weil es immer Feindseligkeit und Ausgrenzung gibt ...

Weil Mobbing auf der Tagesordnung steht …

Weil man das Gewissen eines anderen respektieren soll …

Weil man hofft, dass Menschen doch aus Fehlern lernen …

Weil die kriegerischen Auseinandersetzungen kein Ende nehmen …

Weil sich Geschichte leicht wiederholen könnte …

Weil wir das Gebot haben "Liebe deinen Nächsten" ...

Weil wir für Frieden und Gerechtigkeit arbeiten wollen …

Erlass des Bundesministeriums für Zeitzeugengespräche (pdf hier anklicken)

Der pädagogische Wert dieser Zeitzeugengespräche liegt darin, zu zeigen, wozu Intoleranz, geschickt geschürte Vorurteile und verhetzende Propaganda führen können.

Außerdem soll die heutige Jugend dazu angehalten werden, ein gesundes Selbstbewusstsein zu erlernen und ‚nein‘ zu negativem Gruppenzwang (auch bei Alkohol und Drogen), Rassismus und Ausgrenzung von Minderheiten zu sagen.

Latest news

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Diese Erklärung äußerte Gerhard Steinacher in seinem Gnadengesuch. Die einfachen Worte sprechen Bände über die christlichen Werte, die sein Leben bestimmten. Die Familie Steinacher kam in den 1930er-Jahren mit Bibelforschern, heute Zeugen Jehovas, in Kontakt. Ein Vermerk auf der Rückseite seines Taufscheins zeigt, dass Gerhard am 28. Februar 1938 aus der röm. kath. Kirche ausgetreten ist.

Er wurde am 15. September 1939 um ca. 15 Uhr verhaftet. Über einen Monat verbrachte er in der Haftanstalt in der Hardtmuthgasse 42 in 1010 Wien und wurde am 28. Oktober 1939 in das Untersuchungsgefängnis nach Berlin NW 40 Alt-Moabit, überstellt.

Die erste Verhandlung fand am 11. November 1939 statt und Gerhard Steinacher wurde wegen Zersetzung der Wehrkraft zum Tode und zur Wehrunwürdigkeit verurteilt. “Ich will ja arbeiten”, sagte er immer wieder, aber “schießen kann ich nicht”.
Am 2. März 1940 wurde eine zweite Verhandlung angesetzt. Das Gnadengesuch wurde aber abgelehnt und das 1. Urteil bestätigt. Infolgedessen wurde Gerhard Steinacher am 30. März 1940 um 6 Uhr früh durch das Fallbeil hingerichtet.

Noch in seinem Abschiedsbrief an die Eltern beteuerte er, dass er nicht gegen sein Gewissen handeln könne.

Lebensbericht und die Briefe zwischen Gerhard und seinen Eltern: Gerhard Steinacher

Bericht auf jw.org Gedenktafel zu Ehren eines Zeugen Jehovas http://www.jw.org/en/news/releases/by-region/austria/gerhard-steinacher-memorial-plaque/

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Wie Alex Ebstein die Konzentrationslager Auschwitz, Sachsenhausen und Flossenbürg überlebte und zu einem erfüllten Leben fand

von Christoph Wilker

Alex Ebstein lernte schon früh in seinem Leben, nicht aufzugeben. Er musste das lernen, sonst wäre er verloren gewesen. Selbst im Konzentrationslager Auschwitz war er immer davon überzeugt, die Hitlerzeit zu überleben. Im Konzentrationslager Flossenbürg befürchtete er, den Steinbruch nicht zu überleben.

Alex kam 1926 in einer jüdischen Familie zur Welt und wurde mit sechs Jahren eingeschult. Er kam in eine Gemeinschaftsschule für Kinder aus Familien, die anderen Konfessionen als der evangelischen oder der katholischen, angehörten. “In der Schule verspürte ich keinen Hass. Wir Juden wurden normal behandelt. Das änderte sich auch nicht, als Hitler 1933 an die Macht kam”, erinnerte sich Alex. Er bezeichnete sein Elternhaus als jüdisch-liberal. Doch es kam – wie allgmein bekannt – Verweis von der öffentlichen Schule, Verlust von Arbeit und Wohnung, Judenstern, Deportation. Die Fahrt nach Auschwitz waren die letzten Stunden, die Alex mit seiner Mutter verbrachte.

Im Konzentrationslager Sachsenhausen hatte Alex das erste Mal von den “Bibelforschern” gehört. Doch erst im KZ Flossenbürg kam es zu einer ersten persönlichen Begegnung mit einem Mitglied. Alex traf den Ukrainer Daniel Budakowsky. Das war der Wendepunkt in seinem Leben.

ISBN: 978-3-86222-315-2 zu bestellen bei Amazon

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Wie Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus jüdischen Mitmenschen beistanden
Christoph Wilker

Bisher weitgehend unbekannt, setzten die Zeugen Jehovas während der Zeit des Nationalsozialismus immer wieder ein Zeichen gegen den vorherrschenden Antisemitismus in der Gesellschaft, indem sie als „jüdisch“ verfolgten Personen halfen. In jahrelanger Recherche hat Christoph Wilker dafür Belege gesammelt und stellt nun einige bewegende Einzelschicksale vor, wie das des jungen Berliners Dagobert Lewin, der 1942 bei einer Familie von Zeugen Jehovas Schutz fand.
Seine Recherchen beleuchten eine bisher wenig beachtete Seite des zivilen Widerstands. „In diesem Buch sind Berichte von Zeugen Jehovas zusammengetragen, die ― spät genug ― ein helles Licht auf einen weithin unbekannten Aspekt der Hilfe für Juden und deren Rettung werfen.“ (Prof. Dr. Wolfgang Benz, Historiker, Antisemitismusforscher).

Bestellung bei Amazon: Die unbekannten Judenhelfer, Christoph Wilker
ISBN 978-3862224357

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