Desch Franz

  • Geboren am: 12.10.1898 in Voldöpp, Bezirk Kufstein, Tirol, Österreich
  • Stand: verheiratet mit Karolina, geb. Hechenblaikner, keine Kinder
  • Beruf: Zimmermann
  • Wohnort: Marach am Achensee Nr. 9, Tirol

 

Landesgericht Innsbruck am 1.9. 1938 5 Wochen gefangen
KZ Dachau am 15. 10. 1938
KZ Mauthausen 28.09.1939 Häftl. Nr. 9804
KZ Gusen 02.02.1941 Häftl. Nr. 43874

Franz Desch aus Maurach bekam 1936 wegen der Verbreitung von Broschüren 6 Tage Arrest.
Ich klage die Beschuldigten an, zwischen Herbst 1938 und April 1940 teils in Innsbruck, teils in Schwaz an einer wehrfeindlichen Verbindung teilgenommen und die unterstützt zu haben, – je Verbrechen nach § 3 VO zur Ergänzung der Strafvorschriften zum Schutze der Wehrmacht des deutschen Volkes vom 25.11.1939
Beweismittel: Krim. Sekretär Josef Mösinger bei der Staatspolizei Innsbruck als Zeuge.
Wesentliches Ermittlungsergebnis.
1.) Die Beschuldigten die allesamt unbestraft und in politischer Hinsicht niemals organisiert gewesen oder sonst hervorgetreten sind, haben alle lediglich die Volksschule besucht.
2.) Sämtliche Beschuldigten sind aus der Kirche ausgetreten und haben sich der Internationalen Vereinigung Ernster Bibelforscher (im folgenden IBV) zugewendet. Angeregt wurden sie dazu meist durch Vorträge, die in früheren Jahren von der Vereinigung im Innsbrucker Stadtsaal veranstaltet wurden.
BERICHT VON FRANZ DESCH AUS MAURACH ÜBER SEINE DISKRIMINIERUNG VOR UND VERFOLGUNG NACH DEM „ANSCHLUSS“ 1970

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Franz Desch, Meine Lebensgeschichte als Zeuge Jehovas, Maurach 1970, Typskript DÖW E 18.812

Bin 1888 geboren, war ein guter Katholik, obwohl ich vom 11. Lebensjahr an unter fremden Menschen aufwuchs, ging ich jeden Sonntag fleißig zur Kirche.

Im Jahre 1928 kaufte ich von zwei Frauen aus Innsbruck, die in Maurach am Achensee von Haus zu Haus predigten, das Buch „Die Harfe Gottes“, konnte aber damit nicht viel anfangen, weil ich nicht wusste, was die vielen Nummern in Klammern (Bibeltexte) zu bedeuten hatten, und so hatte ich das Buch „Die Harfe Gottes“ im Dachboden in einem Koffer aufbewahrt.
Im Februar 1935 sagte mein Schwiegervater, als ich wieder einmal bei ihm Milch holte (er war Bauer): „Lies mal solch eine Broschüre.“ /…/

Im April 1935 ließ ich mich taufen. Dieses Ereignis fand in Schwaz statt, und zwar in einer Kellerwaschküche. /…/ Im Herbst verlor ich wegen der Wahrheit die Arbeitsstelle, du am 14. Jänner 1936 erhielt ich von meiner Firma, Josef Kögel, Säge- und Holzwerksbesitzer in Maurach, einen Brief mit folgenden Worten: „Da ich die Wohnung, die Sie gegenwärtig innehaben, dringend für andere Zwecke benötige, kündige ich Ihnen dieselbe zum 1. Februar. Und ersuche höflichst, bis dahin die Wohnung zu räumen. Hochachtend Josef Kögl.“

Wir bekamen im ganzen Ort, auch nicht bei einer Tante von meiner Frau, obwohl dort eine Dachbodenwohnung frei war, eine Unterkunft. Bei meinen Schwiegereltern war es auch nicht möglich, da schon eine verheiratete Tochter dort wohnte und auch andere Geschwister dort waren. Das alles war eine kleine Glaubensprobe. Aber wir vertrauten auf Jehova, und er ließ uns nicht im Stich, denn gleich darauf überließ uns Br. Weiroster (Schmiedemeister in unsrem Ort) eine Dachbodenwohnung, die ich aber selbst ausbauen musste.

Als Hitler einmarschierte, diente uns gerade diese Wohnung sehr gut zum Versammeln, denn wir waren von allen anderen gut abgeschlossen.

Für uns war der Anfang des Predigtdienstes ein wenig schwierig, da wir nicht die geringste Anweisung hatten. Man sagte uns nur, bei diesen Häusern könnt ihr beginnen. Als wir das erste Mal mit den Brüdern von Schwaz ins Zillertal mit fuhren, frug ich den Versammlungsdiener Bauer auch, was wir sagen sollten und ob er den Namen Jehova gebraucht. Er sagte: „Den gebrauche ich nie!“ Die Folge davon war, dass 1936 der Wachtturm „Loyalität“ erschien, woran sie sich gestoßen hatten, weil das Wort „Loyalität in der Bibel nicht vorkommt. Sie verließen mit ungefähr 16 anderen das Versammlungslokal, um nie wieder zu kommen. Sie nannten sich dann Engel Jehovas. Als Folge dieses alles: Sie beteiligten sich alle am Krieg!

Im Jahre 1936 erhielt ich wegen Verbreitung gewisser Broschüren 6 Tage Arrest. Dies wegen Übertretung des Hausierer-Gesetzes. Im Winter 1937, als ich die Arbeitslosenunterstützung holte, frug mich ein Kollege: „Sag mir mal, gibt es einen Teufel!“ So gut wie ich es verstand, erklärte ich es ihm. Während unseres Gespräches zog einer neben mir die Hand aus und wollte mich schlagen, er sagte zu uns „Es gibt keinen Teufel!“ Ich kenne die Bibel besser als du, sagte er /…/.

Als Hitler im März 1938 einmarschierte, mussten alle Häuser beflaggt werden, was mein Hausherr Bruder Weiroster, und ich trotz Aufforderungen nicht taten. Dann kamen im Auftrag der Gemeinde ein paar Männermit einer Fahne und brachten sie an unserem Balkon an. Wir hatten natürlich nichts damit zu tun, und als nach drei Wochen alle Fahnen wieder heruntergenommen wurden, blieb unser Haus beflaggt, bis die Männer wieder zurückkamen, um die Flagge wieder zu holen! Wir beteiligten uns an der Hitler-Wahl am 10. April nicht. Am Vorabend der Wahl wurde ich, als ich von meiner Arbeitsstelle heimging, von zwei Männer angehalten, die mich frugen, ob ich morgen zur Wahl komme. Ich gab ihnen zur Antwort: „Wenn ich komme, dann sehet ihr mich, wenn ich nicht komme, habe ich schon gewählt!“
Natürlich sahen sie mich nicht.

Auch den Deutschen Gruß verweigerten wir. Aber deswegen erhielten wir keine Strafe. Ein Bruder aus Deutschland brachte uns über den Achensee-Paß mittels Fahrrad Zeitschriften die er zwischen Mantel und Schlauch unterm Sitz im Rahmenbau versteckt hatte.

Am 1. September 1938 wurden Männer, die schon gedient hatten, einberufen.

Da ich am 1. Weltkrieg beteiligt war, musste ich mich in Innsbruck melden. Als mein Bruder das erfahren hatte, war er sehr besorgt um mich und kam aus diesem Grunde am 31. August abends von Jenbach nach Maurach in meine Wohnung und sagte, als wir uns verabschiedeten: „Franz stoße das, was du von der Wahrheit weißt, nicht mehr um!“ Welches Empfinden der Kraft und Freude ich hatte, kann ich nicht mit Worten ausdrücken.

Als ich mich dann am nächsten Tag in Innsbruck Innrain, Kaserne 11, meldete, verweigerte ich die Personalangaben zur Einberufung. Aus diesem Grund übergab man mich der Stadtpolizei, und die wiederum übergaben mich der Gestapo. Sie brachten mich ins Polizeipräsidium, wo man mich nach einigen Worten des Verhörs zweimal geschlagen hat. Nach dem Verhör wurde ich ins Landesgericht Innsbruck eingeliefert. Von dort kam ich ohne ein Verhör am 3.10. nach München in eine Übergangszelle, weil die Gestapo in ihrer Aufregung meine Papiere im Landesgericht Innsbruck mitzunehmen vergaß. Bei diesem Transport waren der Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Gerber aus Kufstein, ein Berufsverbrecher, ein Jude und ich als Häftling beisammen. Wir wurden von drei Gestapomänner begleitet. Bevor wir vom Polizeigefängnis weggingen, sagten die Gestapo-Männer, wie sollten uns anständig benehmen, sonst müssen sie von dem Gebrauch machen, und zogen aus ihren Taschen den Revolver. /…/

Im März 1939 kam mein Bruder Johann Desch zu uns nach Dachau und erzählte mir, er hat mit den Brüdern, nachdem ich fort war, in Maurach W. T. studiert. Bis die Brüder ebenfalls verhaftet wurden. Er selbst wurde im März einberufen, wo er den Schwur verweigerte, und so kam er als Bibelforscher, obwohl er noch nicht getauft war, zu uns ins Lager. /…/

In Dachau machten wir die Erfahrung, die uns zeigt, dass Jehova nur so viel zulässt, dass man es ertragen kann. Die anderen Häftlinge erhielten 1 Liter Essen, und wir erhielten nur ¾ Liter Essen zu Mittag. Die anderen durften sich um ihr Geld in der Kantine etwas kaufen, wir nicht. Folgedessen sind wir allmählich so abgemagert, dass der Arbeitsführer sagte: „Euch hat der Teufel dekaweis gestohlen. Ihr wart gute Arbeiter, aber jetzt seid ihr fertig. Wenn ihr unterschreibt, kommt ihr in Erholung und dann nach Hause! Wenn nicht, kommt ihr zum Rollwagen (da ging es nämlich solange um Laufschritt, bis man tot war). Wenn ein Bruder nein gesagt hatte, so riefen wir alle sogleich: „Nein! Wir unterschreiben nicht!“ Darauf sagte der Arbeitsführer: „Geht an eure Arbeit!“ /…/

Am 27.09.1939 kamen wir nach Mauthausen, wo wir mit folgender Ansprache empfangen wurden: „Der Wienergraben (er war völlig wie eine Schlucht, durch die nur eine schmale Straße und ein Bach führten), und da musste kurz vor dem oberen Ende ein Kontroll-Häuschen gebaut werden, da kein anderer Platz vorhanden war, wurde es über den Bach gebaut. So mussten wir an diesem Sonntag das Fundament machen. Die Posten nahmen ihre Plätze ein. Einer am oberen Ende der Schlucht bei der Kreuz-Mühle (Wegkreuzung), und wenn er hin und her marschierte, sah er nicht immer zu uns, und das war gut so. Der andere, ganz nahe bei uns unterhalb, war uns gut gesinnt. Er frug, warum wir im Lager waren, und sagte dann: „Nicht, dass ich eure Sache glaube, aber aus menschlichen Gründen würde er uns, wenn er dazu Gelegenheit hätte, ein Brot kaufen!“ Denn, so sagte er weiter, er habe eine Brotmarke bei sich. Um 11 Uhr herum kam von der Richtung des oberen Postens ein Bäckerjunge und hatte einen Laib Brot im Korb. Der Posten kaufte ihm diesen ab. Der Posten sah dann das ganze Terrain ab, ob wir nicht beobachtet werden, was auch meistens der Fall war. Und als der oberste Posten nicht zu uns schaute, gab er uns auf sehr vorsichtige Weise das Brot. Ein Bruder teilte es uns. Wir aßen es, damit wir bei der Kontrolle ins Lager zurück nichts bei uns hatten.

Eine weitere Erfahrung: Wir marschierten täglich vom Lager Mauthausen durch den Wienergraben in Richtung Ortschaft Mauthausen zu einem Garagenbau. Wir mussten immer dadurch bei einer Bäckerei vorbei. Ich sah im Schaufenster Semmeln und dachte mir, ob ich wohl noch einmal eine Semmel essenwerde? /…/ In diesem Dachgeschoß (wo wir arbeiteten) wohnten der Zivilingenieur und sein Frau, der das ganze leitete. An seiner Wohnung anschließend war ein Stück nicht ausgebauter Dachboden mit einer Verbindungstür. Auch hatte er am Arbeitsplatz eine kleine Hütte als Kanzlei. Es waren nur ein Tisch für Zeichnungen, ein Sessel, Tür und Fenster. Ich musste dort immer Meldung erstatten. An dem Tag, wo ich mir die Gedanken wegen der Semmel gemacht hatte, ließ er mich rufen und frug mich, wie es mit der Arbeit steht, sah mich dabei aber nicht an, sondern beobachtete durchs Fenster, ob jemand kommt, und reichte mir ein kleines Paket, das ich gleich einsteckte. Dann sagte er, jetzt kann ich wieder gehen. Ich ging zum Kellerraum, und als ich niemand sah, schaute ich, was es sei, und zu meiner Überraschung war es eine Wurstsemmel. Ein andermal, als alle wieder auf der Arbeitsstelle eingeteilt war, kam der Zivilingenieur mit einem separaten Posten zu mir und sagte: „Im Dachboden, der an seine Wohnung angrenzt, ist das Dach nicht in Ordnung, darf aber nicht durch die Wohnung, sondern muss von außen einsteigen, und damit kein anderer Häftling aufs Dach steigen konnte, musste der Posten im Hof aufpassen.“ Ich stieg aufs Dach und von dort auf den Dachboden. Dort wollte ich sehen, wo es fehlte. Während ich suchte, ging die Verbindungstür auf und die Frau des Ingenieurs reichte mir ein Teller mit Kaiserschmarrn heraus. Als ich mit dem Essen fertig war, klopfte ich leise an die Tür. Sie nahm den Teller zurück und sagte, die Reparatur sein schon fertig. Ich stieg wieder aufs Dach, tat so, als ob ich etwas richtete, stieg dann vom Dach herab und meldete dem Posten, es sei jetzt wieder alles in Ordnung. Später sagte der Ingenieur zu mir, das können wir öfters machen.
Es kam aber zu keiner weiteren Gelegenheit mehr, da ich, wie schon erwähnt, am 03.01.1942 nach Gusen kam.

Von Maurach waren 4 Brüder: Obrist Josef, Weiroster Karl, Hechenblaikner Josef, Desch Franz und zwei Schwestern, Obrist Notburger, Weiroster Mitzel, und mein Bruder Johann Desch.

Sechs bis sieben Jahre waren wir im KZ.

Zwei von ihnen sind im KZ gestorben, Weiroster Karl und Johann Desch.
/…/
Auf diesem Kongress sah ich den SS-Oberscharführer, mit dem ich in KZ Gusen die Bibel studierte, das erstmals als Bruder Walek wieder. Er erzählte mir seine Erfahrung, die er bis zur Taufe machte. Nachdem er von Gusen geflüchtet war, kam er in die Hände der Russen.

AUS. BERICHT VON FRANZ DESCH AUS MAURACH ÜBER SEINEN AUFENTHALT IM KZ MAUTHAUSEN, 06.05.1978

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Privatbesitz Franz Desch, Maurach
DÖW E 18.812

Was Jehova von der Seite seiner Feinde zulässt oder ihnen in den Sinn gibt, gereicht seinem Volke zum Guten, ja es kann sogar zur Rettung seines Volkes dienen. Das zeigt folgende Erfahrung:

Als im Jahre 1933 Hitler an die Macht kam, wurden sofort die Bibelforscher – wie man die Zeugen Jehovas damals nannte – verboten, und als einige unserer Brüder den Militärdienst verweigerten, beschloss die Reichsregierung, die Bibelforscher aus der Volkgemeinschaft auszuschließen und sie als ehrunwürdig zu erklären.

Wie dann im Jahr 1939 mit Polen der Krieg ausbrach, kam der Befehl, alle Kriegsverweigerer zu erschießen, dies haben wir von SS-Männern dadurch erfahren, indem sie uns heimlich sagten, ihr unliebster Befehl ist der, wenn sie den Auftrag bekommen, uns zu erschießen, denn wir wissen, ihr seid zu Unrecht hier.
Wie haben wir darauf reagiert?

Durch unseren festen Glauben, der durch all diese Dinge immer stärker wurde, setzten wir unser volles Vertrauen auf Jehova, so wie es im Psalm 56:11 geschrieben steht: „Auf Gott habe ich mein Vertrauen gesetzt, ich werde mich nicht fürchten. Was kann der Erdenmensch mir antun?“ Kurz bevor dieser Befehl ausgeführt werden sollte, mussten einige unserer Brüder genauso viel Särge bereitstellen, soviel Bibelforscher wir waren. Man hat aber zuerst in Berlin angefragt wegen der Ausführung dieses Befehls.

Wie lautete die Antwort?
Genauso, wie es Jehova ihnen in den Sinn gegeben hat: Man kann eine Wehrdienstunwürdigen nicht wegen Wehrdienstverweigerung erschießen. Wofür wir Jehova in unseren Gebeten für unsere wunderbare Rettung dankten.

Kurz vor dem Zusammenbruch im Mai 1945 hat man in unsrem Lager Mauthausen eine Musterung durchgeführt. Man brauchte Männer zum Volkssturm – auch wir wurden gemustert. Als die Musterungs-Kommission an uns herantrat, haben sie die Antwort auf ihre Frage dem Bruder in den Mund gelegt, indem sie sagten: Sie rücken ja doch nicht ein. Darauf sagte der Bruder „nein“. Ein SS-Offizier zog seinen Revolver und wollte ihn erschießen, aber ein höherer Offizier gebot ihm Einhalt und sagte, das machen wir später, jetzt brauchen wir sie noch, denn das sind die einzigen, die nichts sabotieren. Bei einer anderen Gelegenheit sagte Ziereis zu uns, das war der Höchstkommandierende, der über 90.000 Häftlinge über Leben und Tod verfügte, er selbst hat 400 mit seiner eigenen Hand getötet. Seinem Sohn schenkte er zum 14. Geburtstag 40 Häftlinge zum Erschießen, damit er gut schießen lernt.

Was hat er zu uns gesagt?

Wenn /an/ euch zum Schluss niemand Hand anleget, werde ich euch persönlich aufhängen. Wir haben gesehen, er wurde von den Jungrussen am Appellplatz in Gusen aufgehängt. Wer einem anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.

Wir hatten betreffs dieser Anordnung von Ziereis weder Angst noch Furcht, denn wir haben von unsrem Gott Jehova die zuverlässigste Zusicherung: „Seid mutig und stark. Fürchtet euch
nicht, noch entsetzt Euch vor ihnen, denn Jehova, dein Gott, ist es, der mit dir zieht. Dich weder im Stiche lassen noch dich gänzlich vergessen.“ Wir hatten während unserer Inhaftierung die große Freude, 5 politische Häftlinge aus Polen im KZ-Gusen in der Wahrheit zu schulen und sie zu taufen. Ich hatte mit einem SS-Oberscharführer heimlich an Hand der Bibel ein Studium durchgeführt, und er wurde 1946 in Augsburg getauft und ist bis heute noch unser Bruder.

Auch war es uns möglich, im KZ das Abendmahl des Herrn zu feiern. Jehova war uns behilflich, das passende Brot und den Wein zu beschaffen, und ich freue mich besonders, dass ich dieses Jahr in noch guter Gesundheit zum 45. Mal an dieser erhabensten Abendmahlfeier in Gemeinschaft vielen Brüdern beiwohnen konnte.

Quelle: DÖW Widerstand und Verfolgung in Tirol 1934-1945 Seite 378 und 383

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Franz Desch war von Mauthausen aus dem nicht weit davon entfernten Konzentrationslager Gusen überstellt worden. Dort war es ihm sogar möglich, mit einem SS-Wachebeamten die Bibel zu studieren. Quelle: Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1989

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Quelle: Military Government of Germany:
Datum der Verhaftung: 1.9.1938 Gestapo Innsbruck
Grund der Verhaftung: Militär- und Kriegsdienstverweigerung als “Jehovas Zeuge”
Landesgericht Innsbruck 5 Wochen anschl. Konz.Lager Dachau – Mauthausen – Gusen insg. 6 3/4 Jahre
KZ Gusen, Häftlingsnummer 43874
“Schikeröse brutale Behandlung wie bei den Zeugen Jehovas üblich”
Ablehnung des “Nazi-Militärs” und aller Formationen.

Verein zur Rehabilitierung und Unterstützung von Opfern der NS-Zeit - beschäftigt sich seit 1998 mit der Dokumentation und Aufarbeitung des Schicksals unschuldiger Opfer.

ZVR-ZL: 848 301 405

 

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