Internationale BEFREIUNGSFEIER MAUTHAUSEN

"NIEMALS WIEDER"

Sonntag, 11. Mai 2025

 

Treffpunkt: 10 Uhr GEDENKSTÄTTE, 4310 Mauthausen, Stiege oben rechts neben dem Haupteingang

Gedenkfeier: 10.30 Uhr bei der Gedenktafel von Jehovas Zeugen

Teilnahme am Gedenkzug: 11 Uhr

Die Zeugen Jehovas gehörten in den Konzentrationslagern zu den ersten Häftlingen und erhielten ab 1937 aufgrund ihrer großen Anzahl als einzige religiöse Gruppe eine eigene Kennzeichnung - den lila Winkel. Bis 1942 wurden sie besonders unbarmherzig behandelt. Wenn sie in ein Konzentrationslager eingeliefert wurden, kamen sie zuerst prinzipiell in die Strafkompanie und wurden von den anderen Häftlingen isoliert.

Zeugen Jehovas waren von 1938 bis 1945 sowohl im Hauptlager als auch in beinahe allen Nebenlagern des Konzentrationslagers Mauthausen anzutreffen. Am 29. September 1939 kam es aufgrund der vorübergehenden Auflösung des KZ Dachau zum größten geschlossenen Transport nach Mauthausen, nämlich von 144 Zeugen Jehovas. Diese Häftlinge, die sich vor allem aus deutschen und österreichischen Zeugen Jehovas zusammensetzten, waren teilweise schon seit 1935 in Dachau interniert.

Trotz der unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen bewahrten die Zeugen Jehovas ihre stark religiös geprägte Identität und entwickelten Strategien der Solidarität und des Überlebens. Selbst im Lager verweigerten sie sich Forderungen der SS, wenn diese ihren Glaubensansichten widersprachen und versuchten neue Gläubige zu missionieren. Die Zeugen Jehovas blieben auch unter Extremverhältnissen ihren aus der Bibel entnommenen Grundsätzen treu und handelten gemäß ihrem Gewissen.

 


 

Erste Gedenkveranstaltung 

KZ-Außenlager Schloss Lannach

Freitag, 16. Mai 2025, 11 Uhr 

Steinhalle, Hauptstraße 6, 8502 Lannach

Anlässlich des großen Gedenkjahres 2025 – 80 Jahre Kriegsende – ist es dem Verein LILA WINKEL ein großes Anliegen, eine Gedenkveranstaltung beim Schloss Lannach abzuhalten, einem KZ-Außenlager von Mauthausen.

Es soll an die neun Zeuginnen Jehovas erinnern, die als KZ-Insassinnen im nationalsozialistischen “Institut für Pflanzengenetik” – es war im Schloss Lannach untergebracht – Zwangsarbeit leisten mussten. Sie wurden im März 1944 nach jahrelangem Martyrium im KZ Ravensbrück über das KZ-Außenlager Schloss Mittersill nach Lannach überstellt. Dies ermöglichte mit Sicherheit ihr Überleben und ihre Befreiung am 9. Mai 1945.

 

 


 

N e u e s   P r o j e k t

Hermine Liska

Zurück in die Schulklassen

„Man lebt zweimal: das erste Mal in der Wirklichkeit, das zweite Mal in der Erinnerung.“ 

(Honoré de Balzac)

Hermine Liska war über 20 Jahre als Zeitzeugin unterwegs und erzählte über ihr Leben – eine Geschichte, die auch Jugendliche unserer Zeit bewegt. Einige unserer Referentinnen/Referenten begleiteten Hermine Liska jahrelang. So ist es möglich, dass sie über Hermines Leben berichten und viele ihrer bemerkenswerten Geschichten über Mut, Glauben und Tapferkeit erzählen.

Mit dem NEUEN PROJEKT des Vereins LILA WINKEL lebt die Geschichte weiter und kehrt in die Schulklassen zurück.

Nähere Informationen

Zeitzeug:innen

Die nächsten Schultermine

Hier geht’s zur vollständigen Tabelle mit Filtermöglichkeit

Datum Schule PLZ Ort Zeitzeug:in Feedback
05.05.2025 MS Spielberg 8724 Spielberg Friedrich Tschoggl
05.05.2025 MS St. Jakob im Rosental 9184 St. Jakob im Rosental Hermine Liska Gedenkprojekt
06.05.2025 MS Velden 9220 Velden am Wörther See Hermine Liska Gedenkprojekt
06.05.2025 Pädag Klagenfurt 9010 Klagenfurt am Wörthersee Peter Stocker
07.05.2025 MS Waidmannsdorf Klagenfurt 9020 Klagenfurt am Wörthersee Peter Stocker
07.05.2025 MS Finkenstein 9584 Finkenstein Hermine Liska Gedenkprojekt
09.05.2025 MS Hasner Klagenfurt 9020 Klagenfurt am Wörthersee Peter Stocker
12.05.2025 MS Hasner Klagenfurt 9020 Klagenfurt am Wörthersee Peter Stocker
12.05.2025 MS Wieselburg 3250 Wieselburg Hermine Liska Gedenkprojekt
12.05.2025 Private MS der Benediktinerabtei Michaelbeuern 5152 Michaelbeuern Judith Ribic
13.05.2025 HLWM Annahof Guggenmoosstrasse 5020 Salzburg Judith Ribic
13.05.2025 MS Nonntal Salzburg 5020 Salzburg Judith Ribic
13.05.2025 BRG Wieselburg 3250 Wieselburg Hermine Liska Gedenkprojekt
14.05.2025 MS Maxglan 1 Pillweinstraße Salzburg 5020 Salzburg Judith Ribic
14.05.2025 MMS Maxglan 2 Wiesbauerstraße Salzburg 5020 Salzburg Judith Ribic
14.05.2025 BRG Fürstenfeld Ernst Reiter Gedenkprojekt
14.05.2025 BRG Fürstenfeld 8280 Fürstenfeld Hermine Liska Gedenkprojekt
15.05.2025 Technische MS P40 Plainstraße Salzburg 5020 Salzburg Judith Ribic
15.05.2025 TNMS St. Pantaleon 4303 St. Pantaleon Judith Ribic
15.05.2025 BRG Fürstenfeld 8280 Fürstenfeld Peter Stocker
19.05.2025 BRG Steyr Michaelaplatz 4400 Steyr Judith Ribic
19.05.2025 MS Rudigier Steyr 4400 Steyr Hermine Liska Gedenkprojekt
19.05.2025 BRG Steyr Michaelaplatz 4400 Steyr Judith Ribic
20.05.2025 BG Wagnastraße Leibnitz 8430 Leibnitz Peter Stocker
20.05.2025 HTL Waidhofen a.d. Ybbs 3340 Waidhofen an der Ybbs Judith Ribic
20.05.2025 Gymnasium Amstetten 3300 Amstetten Judith Ribic
21.05.2025 BG Wagnastraße Leibnitz Peter Stocker
21.05.2025 MS Langenzersdorf 2103 Langenzersdorf Judith Ribic
22.05.2025 MS Stallhofen 8152 Stallhofen Hermine Liska Gedenkprojekt
23.05.2025 LFS Hafendorf Friedrich Tschoggl
23.05.2025 MS Pischelsdorf 8212 Pischelsdorf am Kulm Judith Ribic
26.05.2025 MS Ferdinandeum Graz 8010 Graz Judith Ribic
26.05.2025 MS Eisenerz 8790 Eisenerz Friedrich Tschoggl
27.05.2025 MS Sillian 9920 Sillian Hermine Liska Gedenkprojekt
27.05.2025 MMS Abtenau Judith Ribic
27.05.2025 MS Annaberg im Lammertal 5524 Annaberg Judith Ribic
27.05.2025 TFBS Lienz 9900 Lienz Peter Stocker
28.05.2025 BORG Lienz 9900 Lienz Peter Stocker

Anwesendenzahl (Schüler:innen & Lehrer:innen) bei Zeitzeugengesprächen286.189 Anwesende

Warum an Schulen?

Weil es nur mehr wenige Zeitzeugen gibt, die wir noch fragen können …

Weil man das vergangene Unrecht nicht vergessen darf …

Weil Gruppenzwang und Gewalt an Schulen zunehmen …

Weil es immer Feindseligkeit und Ausgrenzung gibt ...

Weil Mobbing auf der Tagesordnung steht …

Weil man das Gewissen eines anderen respektieren soll …

Weil man hofft, dass Menschen doch aus Fehlern lernen …

Weil die kriegerischen Auseinandersetzungen kein Ende nehmen …

Weil sich Geschichte leicht wiederholen könnte …

Weil wir das Gebot haben "Liebe deinen Nächsten" ...

Weil wir für Frieden und Gerechtigkeit arbeiten wollen …

Erlass des Bundesministeriums für Zeitzeugengespräche (pdf hier anklicken)

Der pädagogische Wert dieser Zeitzeugengespräche liegt darin, zu zeigen, wozu Intoleranz, geschickt geschürte Vorurteile und verhetzende Propaganda führen können.

Außerdem soll die heutige Jugend dazu angehalten werden, ein gesundes Selbstbewusstsein zu erlernen und ‚nein‘ zu negativem Gruppenzwang (auch bei Alkohol und Drogen), Rassismus und Ausgrenzung von Minderheiten zu sagen.

Aktuelles

Die unbekannten Judenhelfer

Wie Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus jüdischen Mitmenschen beistanden
Christoph Wilker

Bisher weitgehend unbekannt, setzten die Zeugen Jehovas während der Zeit des Nationalsozialismus immer wieder ein Zeichen gegen den vorherrschenden Antisemitismus in der Gesellschaft, indem sie als „jüdisch“ verfolgten Personen halfen. In jahrelanger Recherche hat Christoph Wilker dafür Belege gesammelt und stellt nun einige bewegende Einzelschicksale vor, wie das des jungen Berliners Dagobert Lewin, der 1942 bei einer Familie von Zeugen Jehovas Schutz fand.
Seine Recherchen beleuchten eine bisher wenig beachtete Seite des zivilen Widerstands. „In diesem Buch sind Berichte von Zeugen Jehovas zusammengetragen, die ― spät genug ― ein helles Licht auf einen weithin unbekannten Aspekt der Hilfe für Juden und deren Rettung werfen.“ (Prof. Dr. Wolfgang Benz, Historiker, Antisemitismusforscher).

Bestellung bei Amazon: Die unbekannten Judenhelfer, Christoph Wilker
ISBN 978-3862224357

Und wieder war ich gerettet

Wie Alex Ebstein die Konzentrationslager Auschwitz, Sachsenhausen und Flossenbürg überlebte und zu einem erfüllten Leben fand

von Christoph Wilker

Alex Ebstein lernte schon früh in seinem Leben, nicht aufzugeben. Er musste das lernen, sonst wäre er verloren gewesen. Selbst im Konzentrationslager Auschwitz war er immer davon überzeugt, die Hitlerzeit zu überleben. Im Konzentrationslager Flossenbürg befürchtete er, den Steinbruch nicht zu überleben.

Alex kam 1926 in einer jüdischen Familie zur Welt und wurde mit sechs Jahren eingeschult. Er kam in eine Gemeinschaftsschule für Kinder aus Familien, die anderen Konfessionen als der evangelischen oder der katholischen, angehörten. “In der Schule verspürte ich keinen Hass. Wir Juden wurden normal behandelt. Das änderte sich auch nicht, als Hitler 1933 an die Macht kam”, erinnerte sich Alex. Er bezeichnete sein Elternhaus als jüdisch-liberal. Doch es kam – wie allgmein bekannt – Verweis von der öffentlichen Schule, Verlust von Arbeit und Wohnung, Judenstern, Deportation. Die Fahrt nach Auschwitz waren die letzten Stunden, die Alex mit seiner Mutter verbrachte.

Im Konzentrationslager Sachsenhausen hatte Alex das erste Mal von den “Bibelforschern” gehört. Doch erst im KZ Flossenbürg kam es zu einer ersten persönlichen Begegnung mit einem Mitglied. Alex traf den Ukrainer Daniel Budakowsky. Das war der Wendepunkt in seinem Leben.

ISBN: 978-3-86222-315-2 zu bestellen bei Amazon

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Wir danken auch für Spenden, die unsere Kosten für die in Schulen durchgeführten Zeitzeugengespräche abdecken, denn alle Mitwirkenden im Verein arbeiten ehrenamtlich ... "nur unser Auto fährt nicht ehrenamtlich".

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