Mahnung an die Generationen
Der Tapezierer Hermann Fertin aus Oberdrauburg wurde im Herbst 1938 ins Übergangslager der 3. Gebirgsdivision eingezogen. Er verweigerte den Dienst mit der Waffe aufgrund seines Glaubens. Daraufhin kam er vor das Divisionsgericht in Graz, dort argumentierte er: „Ich bin Christ, mein Glaube verbietet es mir, Waffendienst zu leisten!“ (Erinnerungsbericht von der Tochter Erika Rohr, 26.04.1999) da noch kein Krieg war, erhielt Herman Fertin am 04.11.1938 ein vergleichsweise mildes Urteil: sechs Monate Kerker wegen Gehorsamsverweigerung. Nach Absitzen der Haftstrafe kehrte er nach Hause zurück, wo er von Beamten der Außenstelle/Grenzpolizei Kommissariat Lienz festgenommen und nach Klagenfurt gebracht wurde. Von dort wies man ihn am 04.11.1940 in das KZ Dachau ein (Häftl. Nr. 21113). Am 15.01.1941 verstarb er vermutlich wegen Hunger und Misshandlungen.
Rehabilitiert am 12.12.2006
Quelle: „Für alles bin ich stark durch den der mir Kraft verleiht! Widerstand und Verfolgung der Zeugen Jehovas in der Zeit des Nationalsozialismus in Kärnten. Seite 107/108 Dr. Gerti Malle
Quelle:
© 2025 Verein Lila Winkel - Alle Rechte vorbehalten