Mahnung an die Generationen
Ingrid Portenschlager ist seit 2012 als Zeitzeugin der 2. Generation an Schulen unterwegs. Ihr Vater, Ernst Reiter, war viereinhalb Jahre im KZ Flossenbürg inhaftiert. Was er dort erlebt hat, und wie sich diese Erlebnisse auf die ganze Familie – auch noch Jahre nach dem Krieg – ausgewirkt haben, sind Gegenstand des Zeitzeugengespräches.
Schon als Kind empfand Ingrid, dass ihren Vater etwas Bedrückendes umgab, jedoch sprach er viele Jahre nicht über seine Erlebnisse. Heute erzählt sie, was es für sie bedeutete, von einem schwer traumatisierten Menschen erzogen zu werden und wie sie Ausgrenzung und Verspottung erlebte, indem sie "Kind eines KZ-Häftlings" genannt wurde.
Der Einsatz dieser Zeitzeugen der 2. Generation ist deshalb von so großer Bedeutung, weil "die echten" Zeitzeugen leider bald nicht mehr zur Verfügung stehen, aber die Erinnerung unbedingt weiter gehen muss. Dass dieser Einsatz sehr geschätzt wird, zeigt die Aussage eines Professors. Er sagte: „Wir brauchen Sie wie ein Stück Brot; Sie leisten wertvolle Erziehungsarbeit!“
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