Gedenkfeier “Zivilcourage” Mauthausen, 8. Mai 2023, Treffpunkt: 10 Uhr Stiegenaufgang (oben rechts)
Treffpunkt: 10 Uhr Stiegenaufgang (oben rechts) und 11 Uhr ERINNERUNG bei der Gedenktafel der Zeugen Jehovas
Die Gedenkfeier in Mauthausen steht heuer unter dem Motto “Zivilcourage”.
Als sich nahezu alle auf die Seite Hitlers schlugen, hatten die Zeugen Jehovas unter dem NS-Regime den Mut und zeigten Zivilcourage ihrem Glauben zu folgen und sich für die Lehren des Christus zur Gewaltlosigkeit einzusetzen.
Sie nahmen Ausgrenzung und Verfolgung, Misshandlung und Strafen, Konzentrationslager und sogar den Tod auf sich. Niemals wären sie Hitler gefolgt. Ihr unerschütterlicher Glaube wurde durch Taten offenbar. Anlässlich der Gedenkfeier in Mauthausen werden ab 11 Uhr bei der Gedenktafel der Zeugen Jehovas Lebensberichte von Menschen vorgelesen, die besondere Zivilcourage gezeigt haben.
MAUTHAUSEN: Gedenken, 15. Mai 2022
11 Uhr Gedenken bei der Gedenktafel “Jehovas Zeugen”
Etwa 450 Zeugen Jehovas aus ganz Europa waren im KZ Mauthausen und seinen Nebenlagern interniert. Mauthausen war das einzige Lager der Stufe III im deutschen Reich. In einem Erlass Reinhard Heydrichs vom 1.1.1941 hieß es, Mauthausen sei besonders “für schwerbelastete, unverbesserliche und auch gleichzeitig kriminell vorbestrafte und asoziale, das heißt kaum noch erziehbare Schutzhäftlinge” heranzuziehen. Die Überstellung der Zeug*Innen Jehovas nach Mauthausen hatte die Vernichtung und Brechung des Einzelnen durch Arbeit zum Ziel.
Wanderausstellung “Lebendige Geschichte” BG/BRG Villach, 24. Juni 2022
Ort: BG/BRG Villach, St. Martinerstraße 7, 9500 Villach
Rahmenprogramm zur Wanderausstellung “Lebendige Geschichte”
Einleitende Worte: Dr. Gerti Malle
Begrüßungsworte: Dir. Roswitha Errath
Stimme der Jugend: Lesung von SchülerInnen der 4. Klasse, Luise Ludescher, Maria Rajkovic, Vinanz Wetschnig
Musik
Gedenkrede: Peter Stocker, Zeitzeuge der 2. Generation
22 Familienmitglieder der Familie Wohlfahrt wurden im Nationalsozialismus verfolgt, weil sie nicht „Heil Hitler“ grüßten und den Wehrdienst verweigerten. Sieben wurden hingerichtet, sieben waren in Gestapogefängnissen oder KZ-Lagern und sieben Kinder wurden den Eltern weggenommen und zur Umerziehung gebracht.
Siehe Opferliste Wohlfahrt
Peter Stocker, begann mit dem Schuljahr 2019/20 als Zeitzeuge der 2. Generation die tragische Geschichte seiner Familie zu erzählen. Er ist der Sohn von Anna Wohlfahrt (verheiratete Stocker). Sein Großvater war Gregor […]
Gedenkfeier Bretstein, 26. Juni 2022
Erinnern darf nie enden. Die standhafte Haltung der Zeugen Jehovas gegenüber dem totalitären NS-Regime gründete sich auf christlich-ethische Wertmaßstäbe und soll die heutige Generation veranlassen, über wesentliche Fragen nachzudenken, bei denen es um Toleranz, persönliche Verantwortung sowie Achtung vor dem menschlichen Leben und der Stimme des Gewissens geht.
Grußworte: Stefan Stradner, Obmann, Verein KZ-Nebenlager Bretstein
Zum Thema: Grete Gruber, Verein KZ-Nebenlager Bretstein
Grußworte: Johann Madl, Verein Lila Winkel
Gedenkrede: Peter Faßhuber, Regisseur
JOHANN MADL, Verein LILA WINKEL
Als Hitler im Jahr 1933 an die Macht kam, wurden Jehovas Zeugen sofort verboten und ihre Gebäude beschlagnahmt. Schon allein wegen des deutschen Grußes kam es sehr bald zu einer Konfrontation. Heil Hitler bedeutet ja, Rettung kommt von Hitler, und so konnten die Brüder (Anm: Zeugen Jehovas) […]
Stolperstein in Graz für Johanna Schunko und Olga Siak Haring
STOLPERSTEINVERLEGUNG am 23. Oktober 2021 in Graz, Grüne Gasse 43
in Zusammenarbeit mit Gunther Demnig und dem Verein für Gedenkkultur in Graz, Obfrau Mag. Daniela Grabe
Johanna Schunko wurde 1868 geboren. Im Jahr 1932 besuchte sie mit ihrer Tochter Maria erstmalig Vorträge der Bibelforscher. In ihrer Wohnung fanden ab 1935 immer wieder religiöse Treffen statt, um in der Bibel zu lesen. Im November 1939 wurde die bereits 71jährige Johanna Schunko mit ihrer Ziehtochter Olga verhaftet. Sie wurden schon längere Zeit beobachtet und schließlich wegen ihrer Bibeltreffen angezeigt. Lebensbericht Johanna Schunko
Olga Siak, verehel. Haring, wurde 1906 geboren. Nach einer sehr schweren Kindheit – Mutter und Vater starben bevor Olga 12 Jahre alt war. Die Jahre danach […]
Gedenkveranstaltung BRETSTEIN, 26. Juni 2021
Auf einer Überstellungsliste von Häftlingen vom 5. Juni 1943 vom KZ Mauthausen in dieses KZ-Außenlager Bretstein werden 10 Personen namentlich angeführt:
4 Spanier und 6 Bibelforscher, davon 3 Deutsche und 3 Österreicher.
Einer von ihnen war der am 15. Oktober 1905 in Stans in Tirol geborene Josef Obrist, verheiratet und Vater von fünf Kindern.
Josef Obrist und seine Familie schlossen sich 1935 den Bibelforschern an. Daraufhin wurden sie wegen ihrer Religion angepöbelt und es wurde zunehmend schwieriger für ihn Arbeitsaufträge als Wagnermeister zu erhalten.
Am 25. Jänner 1939 wurde Josef Obrist wegen Wehrdienstverweigerung verhaftet und nach zwei Monaten im Polizeigefängnis Innsbruck in das KZ Dachau überstellt.
Per Gerichtsbeschluss wurden Josef und Notburga Obrist die Erziehungsberechtigung für alle Kinder im Juli 1939 mit der Begründung […]
Stolperstein für Franz Korb
STOLPERSTEINVERLEGUNG IN GRAZ – 22. Oktober 2020, 19 Uhr, Graz-Eggenberg Baiernstraße 14
Franz Korb, geb. 1900, wurde am 11.2.1938 in Graz verhaftet. Nach Monaten im Gefängnis erfolgte die Anklage am 25.10.1939. Er gehört damit zu den ersten Zeugen Jehovas, die wegen Wehrdienstverweigerung unmittelbar nach Kriegsbeginn angeklagt wurden. Nach seiner Überstellung nach Berlin wurde er am 6.12.1939 vom Reichskriegsgericht wegen Eidesverweigerung zum Tode verurteilt und am 10.1.1940 in das Zuchthaus Berlin-Plötzensee eingeliefert, wo am 19.1.1940 die Hinrichtung durch Enthauptung erfolgte.
In Erinnerung an seinen mutigen Glauben wurde bei seinem letzten Wohnort ein Stolperstein verlegt.
GEDENKVERANSTALTUNG am 6.12.2019 in 9210 TECHELSBERG
ERINNERUNG – VERANTWORTUNG FÜR GENERATIONEN
Datum: 6. Dezember 2019, 17 Uhr
Ort: Fremdenverkehrsamt Töschling 21 in Techelsberg, Kärnten
Gedenkveranstaltung an die wegen ihres Glaubens in Berlin Plötzensee hingerichteten Zeugen Jehovas
Grußworte: Bürgermeister Johann Koban
Es war ein historischer Moment, als im Mai 2017 die Gedenktafel hier in der Gemeinde errichtet wurde. Heute gedenken wir wieder der hingerichteten Zeugen Jehovas, die eigentlich nichts anderes gemacht haben, als an ihren Glauben geglaubt haben.
Ansprache: “Praktizierendes Christentum selbst angesichts des Todes: Zeugen Jehovas in der NS-Zeit”
Mag. Dr. Josef Schneeweiß, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
In allen Geschichtsbüchern ist zurecht von der Verfolgung und Vernichtung von Millionen Juden in der NS-Zeit zu lesen. In wenigen von der Verfolgung und Ermordung der Zeugen Jehovas. Wieso das? Weil sie eine Minderheit […]
Stolpersteinverlegung für Rudolf Hart
STOLPERSTEINVERLEGUNG am 20. September 2019 um 17 Uhr in Graz, Triesterstraße 85
in Zusammenarbeit mit Gunther Demnig und dem Verein für Gedenkkultur in Graz, Obfrau Mag. Daniela Grabe
Rudolf Hart wurde am 4. Jänner 1913 in Graz geboren und wohnte in der Triesterstraße 85 in der elterlichen Wohnung.
Im Jahr 1932 trat er aus der katholischen Kirch aus und schloss sich den “Bibelforschern” an. Am 8.12.1939 wurde er verhaftet. Nachdem er 3 Monate im Landesgericht Graz verbracht hatte wurde er am 29.2.1940 in das KZ Sachsenhausen überstellt. Seine Häftlingsnummer war 20476.
Er verstarb am 24.9.1942 in diesem KZ.
Gedenkfeier 15. Juni 2019 im KZ-Nebenlager Bretstein, Obersteiermark
Termin: Samstag, 15. Juni 2019 um 11 Uhr
Gedenkrede für die Opfergruppe: Johann Madl
Die Glaubensgemeinschaft gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus.
Das konsequente Leben christlicher Werte machte Jehovas Zeugen zu Widerständlern des NS-Regime, das absoluten Gehorsam forderte.
o Jehovas Zeugen waren Wehrdienstverweigerer
o sie grüßten nicht mit Heil Hitler
o sie verbreiteten illegal Schriften – wie den Wachtturm – der die Gräuel der Nazi gegen sie und auch gegen Juden bloßstellte
o sie verweigerten die Mitarbeit in der Kriegsindustrie
o Zeugen Jehovas waren 1939 die ersten, die wegen Wehrdienstverweigerung hingerichtet wurden
An einem Gedenktag, wie dem heutigen, denkt man an den christlichen Bekennermut dieser Menschen. Doch ganz langsam und schleichend bemerkt man, dass der Umgang mit Minderheiten wieder rauer wird. Das konsequente Leben und Bekennen […]